Liebling

Porto Rafael – Träumen ist Leben

Porto Rafael. Bildrechte: Erica und Elena, apasseggiodentroilmondo.it

Der Traum eines spanischen Grafen

Rafael Neville hatte einen Traum. Ein kleiner Strand, wenige Häuser inmitten der Vegetation, das blaue Meer und in der Ferne ein paar Inseln. So will es die Legende um den spanischen Grafen und sein Porto Rafael. Es liegt im Norden Sardiniens, gegenüber des zum Weltnaturerbe erklärten Inselarchipels La Maddalena, und man kann es wahrlich als Perle bezeichnen.

Träumen ist Leben

Das symbolische Rathaus von Porto Rafael ziert eine Tafel mit der Inschrift „Sognare è vivere“ („Träumen ist Leben“). Unter diesem Motto erschuf der spanische Graf Rafael Neville nach intensiver Suche nach dem geeigneten Ort Anfang der 60er Jahre dieses romantische Refugium. Schnell zog die Nähe zum damaligen Hot Spot Porto Cervo und der Gesellschaft rund um den Fürsten Aga Khan auch die Hautevolee an. Laue Sommernächte, Feste ganz in Weiß, exzellenter Wein und endlose Gespräche über Gott und die Welt mit Menschen aus aller Herren Länder. Ist das nicht genau der Ort, an den wir uns an unendlich langen und dunklen Wintertagen träumen?

Wie aus dem Bilderbuch

Das Bild zeichnen das Blau des Meeres und des Himmels, das Weiß der Häuser, das Grün der Macchia und das Violett der Bougainvillea. Die Piazzetta öffnet sich dem Meer und dem Maddalena-Archipel. Der zentrale Treffpunkt Gatto Volpa und ein paar wenige elegante Boutiquen laden zum Verweilen ein. Die Landschaft verschmilzt nahezu mit den Häuser aus weißem Kalk und der einzigen kleinen Kirche.

Porto Rafael. Bildrechte: Nathalie Carole India Vitiello, Ufficio Turismo del Comune di Palau

Ein gut beschütztes Kleinod

Am Ortseingang wird man von einem freundlichen Herren begrüßt. Zusammen mit sieben weiteren Wachen beschützt er dieses zauberhafte Kleinod und seine Bewohner Tag und Nacht. Straßennamen und Hausnummern sind nicht zu finden. Die Eigentümergenossenschaft von Porto Rafael hat es sich auf die Fahnen geschrieben, die Vision ihres Gründers fortzuführen. Die Schönheit der Natur wird respektiert und  Massentourismus ist hier fehl am Platz.

Unvergessen

Wie so viele Legenden endet die unseres Grafen nicht ganz so unbeschwert wie sie begonnen hatte. Rafael Neville verstarb am 2. November 1996 mit Geldsorgen und nach schwerer Krankheit. Er ruht im nahe gelegenen Friedhof von Palau. Niemand hat ihn vergessen. Regelmäßig zu seinem Geburtstag im August wird ihm zu Ehren gefeiert. Ganz so wie er es sich erträumt hätte.

Die Beitragsbilder wurden mir freundlicherweise von Elena und Erica von a passeggio dentro il mondo und Nathalie Carole India Vitiello vom Ufficio Turismo del Comune di Palau zur Verfügung gestellt.