Autor: Vanessa

Daniel Speck – Jaffa Road

Sie sind so schicksalhaft miteinander verbunden wie Deutschland, Israel und Palästina, die Nationen ihrer Mütter. Und sie stehen vor einem großen Puzzle, das sie nur gemeinsam zusammensetzen können, indem sie sich die Geschichten der Frauen erzählen, mit denen Moritz Reincke drei verschiedene Leben lebte. Außer einem Koffer voller Fotos und einem Haus voller Fragen hat er Nina, Joëlle und Elias nichts hinterlassen. In seinem neuen Roman nimmt uns Daniel Speck weiter mit auf die Reise seines modernen Odysseus, die in „Piccola Sicilia“ begann und in „Jaffa Road“ nun ihre Fortsetzung findet. Die beiden Bücher erzählen eine große Lebensgeschichte und können dennoch in beliebiger Reihenfolge gelesen werden. Fest steht, wer eines der beiden Bücher kennt, wird auf das andere nicht verzichten können!

Darf ich vorstellen? Umarell

Außerhalb Italiens werden die meisten diesen Begriff noch nie gehört haben. Sobald man aber den neuen Zingarelli (Wörterbuch der italienischen Sprache) zur Hand nimmt und sich die unter dem Neologismus „umarell“ eingetragene Definition durchliest, weiß man sofort wer gemeint ist: „Ein an Baustellen herumtigernder Rentner, meist mit den Händen auf dem Rücken, der kontrolliert, Fragen stellt, Empfehlungen gibt und die dort stattfindenden Arbeiten kritisiert.“ Das Wort ist dem bolognesischen Dialekt zuzuschreiben und stammt vom Italienischen „omarello“/„ometto“ (Männchen).

Petra Reski – Als ich einmal in den Canal Grande fiel

Petra Reski hielt Venedig für überschätzt… bis sich ihr 1991 ein Venezianer in den Weg warf. Seitdem lebt die Journalistin und Schriftstellerin in Venedig und schreibt über Italien. Entschlossen berichtet sie über die Mafia, besonders über die in Deutschland. Geschickt durchleuchtet sie den „Thriller“ um das sogenannte Killerbakterium Xylella, das angeblich für das Vertrocknen jahrhundertealter Olivenbäume in Apulien verantwortlich ist. Und sie kämpft unermüdlich gegen den Ausverkauf ihrer Herzensstadt Venedig. Ihr neues Buch „Als ich einmal in den Canal Grande fiel“ ist ein schonungsloser Bericht über die Plünderung der Lagunenstadt, ein Aufruf zum Widerstand und vor allem eine Liebeserklärung an eine der schönsten Städte der Welt.

Die Acetaia der Cavedonis

L’Oro Nero di Modena

Circondato dalle dolci colline dell’Emilia-Romagna, a Castelvetro di Modena si trova l‘Acetaia Cavedoni dove ho avuto il piacere di incontrare persone che continuano a praticare un mestiere secolare nella tradizione familiare, con naturalezza e grande passione. Un’esperienza indimenticabile. Una conversazione con Marcello Cavedoni sull’amore per la tradizione e per la famiglia e sull’oro nero di Modena: Marcello, sin dal 1860 la tua famiglia tramanda di generazione in generazione la tradizione di produrre l’aceto di Modena. Ci racconti un po’ la storia della vostra azienda di famiglia? La mia famiglia produce aceto balsamico dal 1860. Siamo arrivati alla settima generazione con i miei figli Alessandro che ha 10 anni e Giorgia di 4 anni. L’azienda nasce da una tradizione familiare e dalla passione che è stata tramandata di generazione in generazione fino ai giorni nostri.  Da quest’anno Paolo Cavedoni, mio padre, mi ha passato la guida dell’azienda, andando in pensione. Sono molto orgoglioso e felice di portare avanti questa passione che mi è stata tramandata da mio papà e spero a mia volta di passarla ai miei figli.  …

Die Acetaia der Cavedonis

Aceto Balsamico – Das schwarze Gold von Modena

Umgeben von den sanften Hügeln der Emilia-Romagna, in Castelvetro di Modena befindet sich ein Sehnsuchtsort. In der Acetaia Cavedoni durfte ich Menschen kennenlernen, die ein jahrhundertealtes Metier in Familientradition mit unaufgeregter Selbstverständlichkeit und zugleich großer Leidenschaft fortführen. Mein Gespräch mit Marcello Cavedoni über die Liebe zu Tradition und Familie und über das schwarze Gold von Modena.

Bianca Egerer – KafFEE aus Leidenschaft

Man könnte sie für eine waschechte Italienerin halten: Bianca lebt das italienische Lebensgefühl und es steht ihr verdammt gut! Seit unserem Kennenlernen ist der Strauß meiner italienverrückten Freunde noch bunter und mein Kaffee zu Hause um Welten besser geworden.

Das Weinloch in der Via del Giglio ist kunstvoll gemauert und trägt die Inschrift Vendita di Vino. Er verfügt über ein dunkelbraunes Holztürchen und sitzt direkt unter einem Fenstersims.

Die Weinlöcher von Florenz

Bei den sogenannten buchette del vino (kleine Weinlöcher) handelt es sich um Maueröffnungen an den Fassaden der Häuser und Palazzi. Zum Teil sind sie heute noch mit Holztürchen verschlossen. Sehr viele sind zugemauert oder mit mehr oder weniger schönen Malereien versehen. Andere wiederum wurden zu weiteren, teils äußerst kreativen Zwecken umfunktioniert. Ihr ursprünglicher Zweck war übrigens ein angenehm nahe liegender: Die in Florenz lebenden Weinproduzenten verkauften durch diese Türchen ihren Wein. Dieser wurde im toskanischen Umland angebaut und auf diese Weise direkt vom Produzenten an den Konsumenten verkauft.

Daniel Speck – Piccola Sicilia

Als hätte er das weiche, wärmende Sonnenlicht aus Tunesien direkt mit nach Heidelberg gebracht… Der Herbst zeigt sich von seiner goldenen Seite als ich Daniel Speck zwei Jahre nach der Veröffentlichung von „Bella Germania“ wiedersehe, als er die Herzen seiner deutschen und italienischen Leser im Sturm eroberte. Nun ist er zurück, mit einer neuen Geschichte, die ganz anders ist und sich dennoch so schön vertraut anfühlt. Daniel Specks Figuren der Gegenwart nehmen uns mit auf eine Reise in ihre Vergangenheit, die nicht nur fesselt, weil sie spannend erzählt ist, sondern weil sie durchaus auch unsere sein könnte und weil sie aktueller denn je ist. Er bringt uns erneut ein Stück Zeitgeschichte näher, das wir bereits zu kennen glaubten… bis wir „Piccola Sicilia“ in die Hand nehmen und nicht mehr weglegen können.

Heiliges Theater

Mit Thomas verbindet mich die Leidenschaft für den Rock’n’Roll-Sport. Aus Konkurrenz auf dem Parkett wurde vor vielen Jahren eine wunderbare Freundschaft. Heute lebt sie auf, denn auch Thomas treibt die Sehnsucht nach Italien. Genauer gesagt nach Neapel, denn dort hat der Krippenbau einen große Tradition.

Pantelleria – die Tochter des Windes

Das Abenteuer Pantelleria beginnt für mich zu Hause in Deutschland mit einem Anruf bei Nonna Costanza, die uns für unseren Aufenthalt ein Bleibe zur Verfügung stellen wird. Einfach, aber mit allem was man so braucht, so die Freundin eines Freundes, die diesen Kontakt hergestellt und mich überhaupt erst auf die Idee gebracht hat, dieses 81 km2 kleine Eiland zu besuchen. Der klangvolle Name Pantelleria kommt aus dem Arabischen (Bent-el Rhia) und bedeutet Tochter des Windes. In der Tat ist die Luft über der Insel stetig in Bewegung, je nach Jahreszeit mal stärker und mal schwächer. Niederschläge sind selten. Natur und Mensch haben sich auf beachtliche Art und Weise der Trockenheit angepasst. Die Insel selbst ist vulkanischen Ursprungs. Lavaströme formten einst die charakteristisch schroffe Küstenlandschaft mit ihren atemberaubenden Buchten und Klippen.

Mode, Mailand & Mehr – Einkaufen wie die Einheimischen

Der Mailand Fashion Guide von Stefanie Claus Schon des Öfteren habe ich bei Azzurro Diary vorbeigeschaut, um Inspiration zu finden und Wissenswertes über mein Sehnsuchtsland zu erfahren. Die Autorin Stefanie Claus lebt seit einigen Jahren in Verbania am Lago Maggiore und schreibt von dort aus über ihre Erlebnisse, Reisen und Interessen rund um das Belpaese. Ihr Blog gefällt mir deshalb so gut, weil die Themen vielfältig, gut recherchiert und mit stimmungsvollen Fotos aufbereitet sind. Umso mehr hat es mich gefreut, vor Kurzem Post von Stefanie in meinem virtuellen Briefkasten vorzufinden. Sie hat ein E-Book veröffentlicht, einen Fashion Guide über Mailand, und möchte ihn mir ans Herz legen. Stefanie hat damit, ohne es zu wissen, einen Volltreffer gelandet. Nicht, weil ich mich in Mailand so gut auskenne oder Mode und Design mein absolutes Steckenpferd sind. Ganz im Gegenteil. Nach Mailand habe ich es bislang nur auf der Durchreise geschafft. Und in Sachen Mode bewundere ich diejenigen, die ein Händchen dafür haben und bei jeder Gelegenheit mit dem passenden Outfit glänzen. Was schreibt Stefanie da ganz zu …

Urlaub in Eppan: Eine Postkarte weckt Erinnerungen

Südtirol anno 1975Ein Gastbeitrag von Marcus Meyer Wer kennt das nicht? Die großen Ferien stehen vor der Tür, man sitzt in Familie zusammen und irgendwie kommt das Gespräch auf „früher“! Wisst ihr noch damals? So auch bei uns. Es ging um unseren ersten Familienurlaub im fernen Italien, im fast 1.000 km entfernten Südtirol damals in den Sommerferien 1975. Ich war acht Jahre alt und die Fahrt ging in die Nähe von Bozen. War das überhaupt Italien? Schließlich wurde dort Deutsch gesprochen, doch das war uns Kindern egal. Wir saßen unangeschnallt auf der Rückbank unseres VW Variant und waren voller Erwartungen. Einen Familien-Van oder SUV hatte und brauchte zu jener Zeit noch niemand. Erinnerungen an den Familienurlaub in Eppan 1975 Und so versuchten wir 42 Jahre später unseren Familienurlaub zu rekonstruieren. Die Daten waren schnell gefunden bzw. aus der Erinnerung hervorgeholt. Pension Warasin in Girlan bei Eppan und Bozen, soviel wussten wir. Vielmehr nicht, denn Fotos wurden in diesem Sommer irgendwie nicht gemacht. Wie schön, dass es heute das Internet gibt und so wurden die Daten …

Italienische Momente in Essen

Ein Rundgang auf der Oldtimermesse Techno Classica. Ein Beitrag von Marcus Meyer vom Oltimerfreundeskreis Viva ItaliEN, der uns freundlicherweise von seinem Messebesuch am zweiten Aprilwochenende 2017 berichtet. Seit fast 30 Jahren findet jedes Jahr im Frühling die Oldtimermesse „Techno Classica“ in Essen statt. Sie ist inzwischen zur Weltmesse in Sachen klassische Automobile avanciert und mittlerweile Anziehungspunkt für mehrere hunderttausend Besucher aus der Szene. Historische Autos, meist erkennt man sie am „H“ auf dem Nummernschild, liegen im Trend, sei es als Spaßmobil am Wochenende, als gepflegter Zweitwagen oder auch als Kapitalanlage. Natürlich stehen in Deutschland die Automobile aus dem Hause Mercedes, Porsche oder VW regelmäßig im Vordergrund, doch auch die klassischen Fahrzeuge aus „Bella Italia“ erfreuen sich bei uns immer größer werdender Beliebtheit. Wer erinnert sich nicht an die klassischen Carabinieri-Giulias von Alfa Romeo, die in den 70er Jahren eindrucksvoll an der Brenner-Autobahn standen? Aber auch, und gerade das passt zum Frühling oder Sommer, sind die historischen Fiat 124 oder Alfa Romeo Spider natürlich im Trend, wenn man an Italien denkt. Und nicht zu vergessen der …

Azzurro – Die Italo-Pop-Revue

Vor ein paar Monaten sprach ich hier bei Italiensehnsucht mit Rocky Verardo, dem Frontmann der Band I Dolci Signori. Er erzählte mir von einem ganz besonderen Projekt, über das er damals jedoch noch nicht so viel verraten durfte. Am vergangenen Samstag war es nun endlich soweit und ich konnte mir das wunderbare Ergebnis einer vor langer Zeit entstandenen Idee ansehen. Bei Mamma Maria am Küchentisch Unsere Italo-Pop-Geschichte beginnt bei Mamma Maria in Süditalien, am rot-weiß-kariert gedeckten Küchentisch. Rocky erhält einen Brief aus Amerika von seiner großen Liebe Gloria, dem schönsten Mädchen seines Dorfes, dessen Heirat mit dem amerikanischen Banker Johnny kurz bevorsteht. Zu verhindern wäre dies nur, wenn Rocky innerhalb von kurzer Zeit schlappe 17.952 Dollar locker machen könnte. Da erinnert sich der Nonno, überzeugend in Szene gesetzt von Richie Necker, dessen schauspielerisches Talent den I Dolci Signori Fans bereits bestens bekannt sein dürfte, an die Goldenen Siebziger, wo in Gelsenkirchen das Geld auf der Straße und in den Steinkohlestollen lag. Auf nach Gelsenkirchen! Schnell ist die Vespa mit dem „Nötigsten“ bepackt und zu den flotten Klängen von …

Nicola Pecci – Toscano DOC

Nicola, für mich warst du immer Schauspieler und Liedermacher … jetzt auch Schriftsteller? Das ist sehr freundlich, aber ich würde mich nun wirklich nicht als Schriftsteller bezeichnen. Sagen wir so, die Begegnung mit dem Schreiben eines Buches ist aus einer Notwendigkeit heraus entstanden und war alles andere als ein Spiel: unterhaltsam ja, aber auch sehr anstrengend. Nicola Pecci mit einem einzigen Wort zu beschreiben ist fast unmöglich – wenn überhaupt, dann mit vielseitig. Er ist Theaterschauspieler, Sänger, Liedermacher, ein bisschen Schriftsteller und noch vieles mehr. Er lebt in Vaiano, in der Nähe von Florenz, wo er auch aufgewachsen ist. Uns verbindet eine lange Freundschaft und die Gemeinsamkeit, das Schöne in Worten zu finden. Nicola, vor einigen Jahren lernten wir uns bei einem Konzert mit Deiner früheren Band I Tre Toni Fuori kennen. Im Bebop, einem der damals beliebtesten Live-Musik-Clubs von Florenz. Seitdem ist viel passiert, Du hast verschiedene Formen der darbietenden Kunst kennengelernt und ausprobiert. Heute bist Du vor allem auf den toskanischen Theaterbühnen zu Hause. Wo nahm dieser Weg seinen Anfang? Ich kann mich glücklich schätzen, …

Nicola Pecci – Toscano DOC

Nicola, ti conosco da sempre come attore e cantautore … adesso anche scrittore? Io ti conosco da sempre come una ragazza molto gentile, ma non direi proprio scrittore. Diciamo che confrontarmi con la scrittura di un libro è stato più che altro un gioco … necessario e anche divertente, ma molto faticoso. Descriverlo con un’unica parola è quasi impossibile, se non con poliedrico: Nicola Pecci è attore di teatro, cantante, cantautore, un po‘ anche autore e molto altro. Vive a Vaiano, in provincia di Prato, dov’è anche cresciuto. Ci lega una lunga amicizia e la cosa in comune di trovare la bellezza nelle parole. Nicola, alcuni anni fa ci siamo conosciuti durante un concerto del tuo gruppo I Tre Toni Fuori al Bebop, uno dei club di musica dal vivo più poplari di allora. Nel frattempo è successo molto. Tu hai sperimentato e conosciuto tante arti dello spettacolo. Oggi ti senti a casa soprattutto sui palchi dei teatri in Toscana. Dov’è che questa carriera ha avuto il suo inizio? Fortunatamente ho avuto una formazione molto importante, …

Dreikönigstag in Italien: Eine freundliche Hexe beschenkt die Kinder

Die Befana kommt bei Nacht …

Gespannt sehen die kleinen Italiener dem Dreikönigstag entgegen! Denn an dessen Vorabend legen sie vor dem Schlafengehen einen Strumpf für die Befana bereit: in der Hoffnung, ihn am nächsten Morgen reichlich gefüllt vorzufinden. Das Wort Befana leitet sich von Epifania ab, dem italienischen Begriff für das Dreikönigsfest. Bei der Befana handelt es sich um eine freundliche Hexe, die in der Nacht zum Dreikönigstag auf ihrem Besen ihre Runde dreht, durch die Kamine der Häuser steigt und die Strümpfe der Kinder mit Süßigkeiten füllt. Oder mit Kohle, was davon abhängt, wie bravo/a der oder die Kleine im vergangenen Jahr war.

Daniel Speck – Bella Germania

Als ich Daniel Speck an einem zapfig kalten Winternachmittag in seiner Heimatstadt München treffe, weiß ich ehrlich gesagt nicht so genau, wo ich mit meinen vielen Fragen überhaupt anfangen soll. Schon als ich das Päckchen vom Fischer Verlag ein paar Tage zuvor zu Hause öffnete und dieses dicke Bündel Buch im gelungenen Retrodesign in der Hand hielt, ahnte ich leise, dass dieser Roman meine Italiensehnsucht für eine Weile stillen könnte. Wie sehr mich Daniel Specks Debütroman berührt, das wusste ich spätestens nach den ersten paar Seiten.

Der Poet von Polignano

Durch die Gassen von Polignano a Mare zu streifen, ist ein wenig wie ein Poesiealbum zu durchblättern. Über das ganze süditalienische Städtchen hinweg verteilt ziert dieselbe Handschrift Mauern, Treppen, Türen und vieles mehr. Auch bewegliche Gegenstände werden nicht verschont. Hinter diesen Zitaten, Versen und Lebensweisheiten verbirgt sich Guido il Flâneur, wie er sich selbst nennt. Polignano a Mare steht für eine historische Alststadt mit malerischen Gässchen, schicken Boutiquen, modernen Bars, landestypischen Restaurants und schließlich und vor allem für sein Panorama, das einem besonders in den frühen Abendstunden den Atem stocken lässt.

Die Nudel-Frauen von Bari Vecchia

Unter dem Arco Basso in Bari Vecchia, der gepflegten und verwinkelten Altstadt von Apuliens Hauptstadt Bari, scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Vor ihren Wohnungen sitzen Damen an recht provisorisch aufgebaut scheinenden Tischen und zaubern tagein tagaus die für Bari und Apulien so berühmten orecchiette. Der Teig besteht aus Wasser und Hartweizengrieß. Aus dem frisch zubereiteten Teig formt sie zunächst schmale Rollen, trennt davon etwa zwei Zentimeter große Stücke ab und zieht sie mit ihren geschickten Händen und einem geriffelten Messer über die Oberfläche ihres Holztisches. Auf diese Weise entstehen diese Öhrchen (orecchiette), die ihren Namen natürlich ihrer Form zu verdanken haben.

Porto Rafael – Träumen ist Leben

Rafael Neville hatte einen Traum. Ein kleiner Strand, wenige Häuser inmitten der Vegetation, das blaue Meer und in der Ferne ein paar Inseln. So will es die Legende um den spanischen Grafen und sein Porto Rafael. Es liegt im Norden Sardiniens, gegenüber des zum Weltnaturerbe erklärten Inselarchipels La Maddalena, und man kann es wahrlich als Perle bezeichnen. Das symbolische Rathaus von Porto Rafael ziert eine Tafel mit der Inschrift „Sognare è vivere“ („Träumen ist Leben“). Unter diesem Motto erschuf der spanische Graf Rafael Neville nach intensiver Suche nach dem geeigneten Ort Anfang der 60er Jahre dieses romantische Refugium.

Rocky Verardo – Der Mann mit der starken Stimme

Seit ihrem Debut 2002 versprühen I Dolci Signori das italienische Lebensgefühl in ganz Deutschland. Musica, passione, emozione – das ist das Motto der sechs Spitzenmusiker, die sich in nahezu unverändert Form Jahr für Jahr ein wenig mehr in die Herzen ihrer Fans gespielt haben. Sie glänzen durch ihre musikalische Professionalität, Authentizität und vor allem durch ihre große Spielfreude. Italiensehnsucht trifft Rocky Verardo, Frontmann der Italo Pop Band I Dolci Signori.

Der erhabene Kopf des David von Michelangelo, vor einem strahlend blauen Himmel mit zarten weißen Wölkchen

Verrückt vor Schönheit – Das Stendhal-Syndrom

„Ich habe mich in eine Statue verliebt. “So lautet der Titel einer von Graziella Magherinis zahlreichen Publikationen. Dabei bezieht sie sich auf die in vielen Augen schönste Statue der Welt, den David von Michelangelo. Die damalige Leiterin der psychosomatischen Abteilung des Krankenhauses Santa Maria Nuova von Florenz beschrieb in einer 1989 veröffentlichten wissenschaftlichen Studie das sogenannte Florenz- oder Stendhal-Syndrom. Es handelt sich um eine psychosomatische Störung, die im Zusammenhang mit kultureller Reizüberflutung auftritt. Im Jahr 1817 dokumentierte Marie-Henri Beyle, eben dieser Stendhal, das Phänomen wohl zum ersten Mal.

Aperitivo – Italiens schönste Zeit des Tages

Über nichts wird in Italien lieber gesprochen als über das Essen. Zu Recht! Denn die Mahlzeiten sind für den Italiener ganz zentrale Rituale. Sie durchbrechen den Alltag und schaffen Zeit für Familie und Freunde. Beim zweiten Frühstück in der Bar, beim stundenlangen sonntäglichen Mittagessen bei der Oma oder beim ausgedehnten Abendessen, wenn man mit der Familie zusammen den Tag Revue passieren lässt. Zwischendurch gibt es natürlich eine süße Brotzeit, die merenda. Ja, und dann wäre da noch der aperitivo… diese wunderbare Erfindung!

Eine pastellorangefarbene Rose vor sattem Grün und einem Baumstamm

Petaloso – Ein Wort geht durch Italien

Die Grundschullehrerin Margherita Aurora aus dem kleinen Ort Copparo in der Provinz Ferrara staunte nicht schlecht als ihr Schüler Matteo in einer Arbeit ein Wort verwendete, das es in der italienischen Sprache gar nicht gibt. Matteo beschrieb eine Blume als „petaloso“ (reich an Blütenblättern). In den italienischen Wörterbüchern ist dieses Wort nicht zu finden. Grammatikalisch macht es aber durchaus Sinn, denn es setzt sich aus „petalo“ (Blütenblatt) und der Endung „-oso“ (hier: reich an) zusammen. Eine Vielzahl an Adjektiven wird genau auf diese Weise gebildet.