Alle Artikel in: Kunst & Kultur

Darf ich vorstellen? Umarell

Außerhalb Italiens werden die meisten diesen Begriff noch nie gehört haben. Sobald man aber den neuen Zingarelli (Wörterbuch der italienischen Sprache) zur Hand nimmt und sich die unter dem Neologismus „umarell“ eingetragene Definition durchliest, weiß man sofort wer gemeint ist: „Ein an Baustellen herumtigernder Rentner, meist mit den Händen auf dem Rücken, der kontrolliert, Fragen stellt, Empfehlungen gibt und die dort stattfindenden Arbeiten kritisiert.“ Das Wort ist dem bolognesischen Dialekt zuzuschreiben und stammt vom Italienischen „omarello“/„ometto“ (Männchen).

Petra Reski – Als ich einmal in den Canal Grande fiel

Petra Reski hielt Venedig für überschätzt… bis sich ihr 1991 ein Venezianer in den Weg warf. Seitdem lebt die Journalistin und Schriftstellerin in Venedig und schreibt über Italien. Entschlossen berichtet sie über die Mafia, besonders über die in Deutschland. Geschickt durchleuchtet sie den „Thriller“ um das sogenannte Killerbakterium Xylella, das angeblich für das Vertrocknen jahrhundertealter Olivenbäume in Apulien verantwortlich ist. Und sie kämpft unermüdlich gegen den Ausverkauf ihrer Herzensstadt Venedig. Ihr neues Buch „Als ich einmal in den Canal Grande fiel“ ist ein schonungsloser Bericht über die Plünderung der Lagunenstadt, ein Aufruf zum Widerstand und vor allem eine Liebeserklärung an eine der schönsten Städte der Welt.

Azzurro – Die Italo-Pop-Revue

Vor ein paar Monaten sprach ich hier bei Italiensehnsucht mit Rocky Verardo, dem Frontmann der Band I Dolci Signori. Er erzählte mir von einem ganz besonderen Projekt, über das er damals jedoch noch nicht so viel verraten durfte. Am vergangenen Samstag war es nun endlich soweit und ich konnte mir das wunderbare Ergebnis einer vor langer Zeit entstandenen Idee ansehen. Bei Mamma Maria am Küchentisch Unsere Italo-Pop-Geschichte beginnt bei Mamma Maria in Süditalien, am rot-weiß-kariert gedeckten Küchentisch. Rocky erhält einen Brief aus Amerika von seiner großen Liebe Gloria, dem schönsten Mädchen seines Dorfes, dessen Heirat mit dem amerikanischen Banker Johnny kurz bevorsteht. Zu verhindern wäre dies nur, wenn Rocky innerhalb von kurzer Zeit schlappe 17.952 Dollar locker machen könnte. Da erinnert sich der Nonno, überzeugend in Szene gesetzt von Richie Necker, dessen schauspielerisches Talent den I Dolci Signori Fans bereits bestens bekannt sein dürfte, an die Goldenen Siebziger, wo in Gelsenkirchen das Geld auf der Straße und in den Steinkohlestollen lag. Auf nach Gelsenkirchen! Schnell ist die Vespa mit dem „Nötigsten“ bepackt und zu den flotten Klängen von …

Nicola Pecci – Toscano DOC

Nicola, für mich warst du immer Schauspieler und Liedermacher … jetzt auch Schriftsteller? Das ist sehr freundlich, aber ich würde mich nun wirklich nicht als Schriftsteller bezeichnen. Sagen wir so, die Begegnung mit dem Schreiben eines Buches ist aus einer Notwendigkeit heraus entstanden und war alles andere als ein Spiel: unterhaltsam ja, aber auch sehr anstrengend. Nicola Pecci mit einem einzigen Wort zu beschreiben ist fast unmöglich – wenn überhaupt, dann mit vielseitig. Er ist Theaterschauspieler, Sänger, Liedermacher, ein bisschen Schriftsteller und noch vieles mehr. Er lebt in Vaiano, in der Nähe von Florenz, wo er auch aufgewachsen ist. Uns verbindet eine lange Freundschaft und die Gemeinsamkeit, das Schöne in Worten zu finden. Nicola, vor einigen Jahren lernten wir uns bei einem Konzert mit Deiner früheren Band I Tre Toni Fuori kennen. Im Bebop, einem der damals beliebtesten Live-Musik-Clubs von Florenz. Seitdem ist viel passiert, Du hast verschiedene Formen der darbietenden Kunst kennengelernt und ausprobiert. Heute bist Du vor allem auf den toskanischen Theaterbühnen zu Hause. Wo nahm dieser Weg seinen Anfang? Ich kann mich glücklich schätzen, …